Obwohl ich den Großteil meines Lebens in Oberflockenbach verbracht habe, war ich tatsächlich vorher noch nie auf der Schauenburg gewesen! Es wurde also allerhöchste Zeit das zu ändern. Und so machte ich mich vor kurzem an einem Donnerstagnachmittag mit beiden Kindern auf den Weg nach Dossenheim. Wir parkten das Auto auf dem Parkplatz zur Schauenburg. Er befindet sich an der Ecke Oberer Burggarten und Schauenburgstraße.
Waldkindergarten
Von dort sind es zu Fuß etwa 15 Minuten bis zur Burg. Ihr könnt rechtsherum oder linksherum gehen. Wir entschieden uns für den Aufstieg auf der rechten Seite. An der ersten Kreuzung war links ein Schild zum Waldkindergarten. Leider hatte ich mich vorher nicht gut informiert, sonst wären wir dort einmal abgebogen. Ich gehe davon aus, dass die Spielgeräte und Materialien außerhalb der Kindergartenzeit auch von anderen Kindern benutzt werden dürfen. So kenne ich es zumindest von anderen Waldkindergärten. Den Bildern nach zu urteilen lohnt sich ein Besuch. Wir werden das nachholen und ich werde darüber berichten.
Wilder Westen
Auf der rechten Wegseite befindet sich der Dossenheimer Verein Lakota Trading Post. Dort ist ein Handelsposten aus dem 18./19. Jahrhundert in North Dakota nachgebaut. Zur damaligen Zeit haben weiße Siedler und Indianer friedlich nebeneinander gewohnt und Handel betrieben. Nachdem ein Vorgängerverein 1980 zerfiel, wurde der Verein im Jahr 2000 neu gegründet. Inzwischen gibt es dort 19 Hütten, die am Wochenende von den Vereinsmitgliedern bewohnt werden.
Die Gegend eignet sich wirklich prima als Abenteuerspielplatz und regt zum kreativen Spiel in der freien Natur an. Kein Wunder also, dass sich sowohl der Waldkindergarten als auch der Verein hier niedergelassen haben. Ein Stückchen weiter liegt rechter Hand auch ein See. Dort machten wir erst einmal eine Trinkpause, denn die ganze Zeit über ging es wirklich steil bergauf.
Nun war es aber nicht mehr weit. Wir bogen nach links ab und gingen geradewegs auf die Schauenburg zu. Ich war erstaunt, wie viel noch vorhanden ist, insbesondere da man die Burg von der Bergstraße aus kaum sieht.
Schauenburg
Doch nachdem wir den Burggraben über eine neue Holzbrücke überquert hatten, waren wir wirklich beeindruckt. Es stehen noch viele Mauerreste, teilweise auch mehrere Meter hoch, und es ist noch sehr gut zu erkennen, wo der Palas und auch der Bergfried einst standen. Die Aussicht war natürlich wieder einmal grandios auf den Dossenheimer Steinbruch und die gesamte Metropolregion. Nachdem wir die Burg besichtigt hatten, gingen wir über den Burggarten zurück zu einem Waldpavillon und entschieden uns beim Rückweg für die andere Seite des Bergs. Auch hier ging es steil bergab, es ist also wohl ziemlich egal, welchen Weg ihr für den Aufstieg wählt. Der untere Teil der Strecke bot jedoch noch eine schöne Aussicht auf die Weinberge und war begrenzt von Kirsch- und Walnussbäumen. Nach kurzer Zeit kamen wir wieder am Parkplatz an. Das war zwar unser erster, aber sicherlich nicht der letzte Besuch der Schauenburg für uns.