Von etwa 75 bis 260 nach Christus herrschten in der Rhein-Neckar Region die Römer. Aus dieser Zeit stammt auch die Römerbrücke am Erlengraben in der Nähe des Segelflugplatzes in Weinheim.
Geschichte
Die bekannteste Römerstadt hier in der Gegend ist Ladenburg, die bereits 98 n. Chr. gegründet wurde. Im Römischen Zeitalter entstanden auch viele Gutshöfe, wie die Villa Rustica in Hirschberg-Großsachsen. In der Gemarkung Weinheim gab es zur damaligen Zeit fünf solcher römischen Landgüter. Die Siedlung „Winenheim“, aus der später die Stadt Weinheim hervorging, entwickelte sich jedoch erst in der fränkischen Zeit um 500 n. Chr. Dennoch entstand bereits während der römischen Herrschaft an der Zusammenkunft der beiden Bäche Erlengraben und Lachengraben die besagte Römerbrücke aus Steinen der Region.

Lage
Die steinerne Römerbrücke liegt etwas versteckt mitten in den Feldern, ganz grob zwischen Hemsbach und Weinheim-Waid, kurz vor der Landesgrenze zu Hessen. Sicherlich ist dies auch der Hauptgrund, warum sie in Reiseführern nicht erwähnt wird und auch vielen Einheimischen kein Begriff ist. Auch für mich war es vor kurzem der erste Besuch und ich war wirklich sehr angetan von der imposanten Brücke mit ihren beiden Rundbögen. Zu erreichen ist die Brücke nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad, da der (asphaltierte) Feldweg nur für Land- und Forstwirtschaft freigegeben ist. Bis zum Brieftaubenzuchtverein könnt ihr auch mit dem Auto fahren, jedoch gibt es dort keine offizielle Parkmöglichkeit. Ich empfehle euch daher wirklich einen (längeren) Spaziergang oder eine schöne Radtour dorthin zu machen. In der Nähe gibt es auch einige Automaten für Milch, Eier oder Äpfel, so dass ihr euren Ausflug sogar noch mit einer lokalen Shoppingtour verknüpfen könnt.

Römereiche
Direkt neben der Römerbrücke wächst seit etwa 300 Jahren eine Eiche, die sogar ein eingetragenes Naturdenkmal ist. Der Baumstamm hat sich bereits in einer Höhe von etwa 2,5 Metern geteilt, so dass es fast so aussieht, als ob der Baum aus drei zusammengewachsenen Stämmen bestehen würde. Oder besser gesagt bestanden hat. Denn leider ist einer der drei Teile im Rekordsommer 2018 bei einem Sturm umgefallen, so dass nun nur noch 2/3 des Baumes übrig ist. Glücklicherweise hat die Eiche den Schaden ansonsten aber gut überstanden und wächst fleißig weiter. Und der abgebrochene Ast bekam eine neue Aufgabe: aus ihm stellte der Kettensägenkünstler Gert Hildebrandt 2019 die Grüffelo-Skulptur unterhalb der Burgruine Windeck her. So darf auch er weiterhin in Weinheim verbleiben.
